2005 Schloss Merseburg

„Weite, Ferne, naher Augenblick“

Personalausstellung

Merseburg, „Kulturhistorisches Museum Schloss Merseburg“
1. März bis 31. September

Malerei - Kerstin Alexander: Ferne
Ferne
Malerei - Kerstin Alexander: Weite
Weite
„Krokuswiese“, Öl auf Hartfaser, 100 cm x 140 cm, 2005
„Krokuswiese“, Öl auf Hartfaser, 100 cm x 140 cm, 2005

Es ist ihre erste Ausstellung in Merseburg. Und das, obwohl die in Halle lebende Malerin Kerstin Alexander schon seit 1998 eine Professur an der hiesigen Hochschule innehat. Etwa 30 meist großformatige, variantenreiche und zum Teil abstrahierende Arbeiten, ausnahmslos in Öl auf Hartfaser, sind an den Wänden zweier Räume im Museum zu betrachten. In vier Vitrinen sind Beispiele ihrer Arbeit als Buchillustratorin zu sehen, ebenso originale Relief- und Inschriften-Abrei- bungen von wertvollen, gut erhaltenen historischen Sandsteinreliefs. Es sind Arbeiten aus einer vor zwei Jahren entstandenen Reihe „Lapidarium einer Typografin“.

1961 in Jena geboren, begann sie 1980 nach dem Abitur eine zweijährige Handbuchbinderlehre in Weimar.  Bis 1986 Studium an der damaligen Hochschule für industrielle Forrngestaltung, Burg Giebichenstein Halle, Abschluss mit Diplom im Fachbereich Grafikdesign. Zwei Jahre Zusatzstudium bei Eva Natus-Salamoun folgten, „…dann wurde ich in die freie Welt der Künstle entlassen“, lächelt die heute in der Nähe des Giebichenstein wohnende Künstlerin „Weite, Ferne, naher Augenblick“, so hat sie ihre aktuelle Ausstellung getitelt, die morgen um 11 Uhr im Kulturhistorischen Museum im Merseburger Schloss eröffnet wird. Und mit diesen Betrachtungsweisen von eindrucksvoller Spannung wie auch Farbigkeit möchte sie den Ausstellungsbesucher gern zum Verweilen zwingen. „Dabei ist es völlig gleich, was jemand aus meinen Bildern heraussieht oder was er sich hineindenkt. Wichtig ist für mich, dass er es tut. Und wenn die Arbeiten dann noch ein Gefühl,  eine Empfindung bei ihm auslösen, dann habe ich nicht nur etwas für mich bewirkt“ ist Kerstin Alexander überzeugt. Ob Tochter, Sohn oder Ehemann, – die Familie ist immer wieder in vielen ihrer Bilder „verarbeitet“ zu finden. ,,Aus meinem eigenen Spannungsfeld des nahen Augenblicks“, geht die Malerin auf den aktuellen Ausstellungstitel ein, „da sind sie einfach nicht wegzudenken.“

Gerhard Grulke/ Mitteldeutschen Zeitung Merseburg/ Freitag, 11. März 2005