2024 Kunstraum in der Au, München

Spielräume

Kerstin Alexander: Malerei
Winfried Alexander: Porzellan-Skulptur
Adrian Alexander: Video-Mapping

5.4. 2024 bis 28.6.2024
Galerie „Kunstraum in der Au“
Edlingerstraße 18, 81543 München

Spielräume vereint die Positionen dreier Künstler: Kerstin Alexander zeigt großformatige Landschaftsmalerei, Winfried Alexander präsentiert sensible Porzellan-Plastiken und Adrian Alexander (@chinguaga, @fractaldatavj) animiert die Gemälde mittels Video-Mapping.  Mit großformatigen Lichtprojektionen malt er die Bilder digital weiter und lohtet dabei den Spielraum zwischen Malerei und Animation aus. 
Winfried Alexanders farbige Porzellan-Skulpturen zeigen Fabelwesen, figürliche Plastik und natürlich „The Big Five“, denn Kenia ist ein Thema, dass alle Künstler*Innen der Ausstellung inspiriert hat. Die Farben und die Kreativität Afrikas bilden einen engen Berührungspunkt von Malerei, Plastik und Video-Mapping.  

Kenia - ein Thema, dass sowohl Kerstin Alexander (Malerei) und Winfried Alexander (Skulptur) als auch die Galeristen Sissi Closs und Reent Bruns immer wieder inspiriert
Kenia – ein Thema, dass sowohl Kerstin Alexander (Malerei) und Winfried Alexander (Skulptur) als auch die Galeristen Sissi Closs und Reent Bruns immer wieder inspiriert

Kerstin Alexanders Bild „Schwebezustand“ (230 cm x 190 cm) beginnt nachts ein neues Leben durch Adrian Alexanders Projektionen.

Die Projektionen von Adrian Alexander locken das Publikum an
Die Projektionen von Adrian Alexander locken das Publikum an

Adrian Alexander läßt Kerstin Alexanders „Teibgut“ (230 cm x 190 cm) bei Dunkelheit in unendlichen Vatiationen erscheinen – eine schöner als die andere. Er erweitert das Bild in den Raum.

Adrian Alexander im KUNSTRAUM AU

*1997 in Halle (Saale) geboren, seit 2022 Masterstudium an der TU Berlin Audiokommunikation undAudiotechnologie M.Sc.

Der Musiker und Psytrance Producer Adrian Alexander, (@chinguaga, @fractaldatavj) lebt und arbeitet in Berlin.

Inspiriert von dem großen kulturellen Angebot der alternativen Szene, sowie seinem technischen Studium begann er sich mit „creative coding“ im Bereich der Visuellen Kunst anzufreunden.

Seine projizierten Bewegtbilder haben das Ziel, eine Illusion im Kontext der Umgebung zu erschaffen. Erst wenn die bunten Farbgradienten und Lichtkonstruktionen der Geometrie echter Objekte folgen, entsteht die Magie. Die Visuelle Kunst ist dabei besonders aufregend für ihn, weil sie Erkenntnisse aus Musik, Gestaltlehre, Wissenschaft und Technik miteinander vereint. Die daraus resultierenden kreativen Möglichkeiten sind gefühlt endlos, da die Anzahl der unterschiedlichen Wirkprinzipien eben so groß ist. Es ist durchaus möglich eine Impression zu erschaffen, die neuartig und fremd wirkt jedoch gleichzeitig organisch und vertraut ist.

Im Rahmen der Ausstellung „Spielräume“ werden die Bilder, die am Tage sichtbar sind, in der Nacht kaum wiederzuerkennen sein. Dann werden sie aufwachen und sich kunterbunt in alle Richtungen regen, während sie teilweise aus ihrem Rahmen kriechen. Dabei werden sie mal strahlen wie ein Sonnenuntergang im Spätsommer und sich dann im nächsten Moment komplett auflösen, um sich anschließend wieder in ihren Ursprungszustand zusammenzusetzen.

Das nächtliche Spiel endet abrupt beim ersten Sonnenschein und die Bilder verfallen wieder in ihren tiefen Schlaf, um sich erneut betrachten zu lassen. Doch der Zauber der kommenden Nacht lässt nicht lange auf sich warten und das Spiel beginnt von vorn.

@chinguaga
@fractaldatavj

Adrian Alexander beim Einrichten der Projektionen im KUNSTRAUM AU

Kerstin Alexander im KUNSTRAUM AU

*1961 in Jena geboren; 1986 Diplom im Fachbereich Kunst an der Hochschule für Kunst und Design, Halle Burg Giebichenstein; 1998 Berufung als Professorin für Grafikdesign und Technik-Illustration an die Hochschule Merseburg; 2009-2010 Professur für Grafikdesign an der German University in Kairo, Ägypten; seit 2022 im Rahmen eines DAAD Projektes Lehrtätigkeit an der Pwani University in Kilifi, Kenia;


Kerstin Alexander spielt malerisch mit dem sie umgebenden Raum einer Industrieregion.

In der Ausstellung „Spielräume“ bannt sie die Schönheit des Unspektakulären und Ungeklärten auf die Leinwand. In Mitteldeutschland zu Hause beobachtet sie, wie die dort stattfinde Transformation langsam ihre Zeichen in der Landschaft hinterlässt.

Ein Schwebezustand aus neuen Möglichkeiten und Ängsten ist in der Chemieregion Merseburg/Halle und in den Gemälden fast greifbar.

Unter großen sehnsuchtsvollen Himmeln wachsen wie selbstverständlich Windräder aus den Äckern, schießen Autobahnen wie Pfeile durchs Format.

Der Blick aus dem fahrenden Auto heraus – das häufigste Naturerlebnis des postmodernen Menschen– zeigt die überraschende Schönheit des Alltäglichen, der Kerstin Alexander immer wieder auf ihren großformatigen Bildern nachspürt.

Winfried Alexander im KUNSTRAUM AU

*1958 in Leipzig geboren, seit 2018 Professor für Bildnerische Grundlagen, Zeichnung und Perspektivlehre an der Burg Giebichenstein, Kunsthochschule Halle

Eine lange Suche nach einem geeigneten künstlerischen Material führte Winfried schließlich zum Porzellan.

Die Handzeichnung ist nach wie vor für ihn das zentrale künstlerische Ausdrucksmedium.

Nur zu verständlich ist daher seine Begeisterung für das Arbeiten in Porzellan. Das außergewöhnlich ästhetisch und handwerklich anspruchsvolle Material bietet ihm die Möglichkeit einer Melange von spontaner Zeichnung, experimenteller Farbgebung und Dreidimensionalität.

Das plastische Ausspannen der Formen besitzt Analogien mit dem Streben nach der perfekten Linie der von ihm präferierten Handzeichnung. Neben notweniger konzeptioneller Vorleistung, perfekter handwerksbedingter Planung der künstlerischen Umsetzung, bietet das Arbeiten mit Porzellan unerschöpfliche Freiräume, Spielräume für das künstlerische Experiment. Die Überraschung

durch den kreativen Zufall ist Programm. Als Ideenfundus dient Winfried Alexander vorwiegend die Auseinandersetzung mit dem Gegenüber. Er bezieht den Betrachter seiner Arbeiten in seine eigenständige Naturforminterpretationenein und lässt ihm unbedingten Freiraum für eigene Deutungen.

Winfried Alexanders charakteristische Ausdrucks- und Formensprache spielt mit der Nähe zur Naturform und verwendet dokumentarische Elemente in einer vieldeutigen Art und Weise.